⟨ zurück zum Blog von Viktoria van Stegen
⟨ zurück zum Universitätsprofil: University of Victoria

Work Life Balance

Dieses Mal will ich ein bisschen über das Unileben und den Workload an der UVic erzählen und ich habe mir auch echt viel Zeit gelassen seit dem letzten Post und zwar genau deswegen!

Gewohnt bin ich dass am Ende des Semesters eine Prüfung ansteht, die den Großteil wenn nicht alles der Note ausmacht und in ein paar Kursen eventuell eine Gruppenarbeit oder Präsentation noch mit in die Note zählt. So läuft der Hase aber nicht in Kanada! In jedem Kurs bin ich in einer Gruppe, überall gibt es Einzel und Gruppen Hausaufgaben, Präsentationen vorzubereiten und zu allem Überfluss auch noch Midterms. Das ist an sich teilweise anspruchsvoll aber gut machbar, dafür sehr zeitaufwendig und andere Sachen kommen leider etwas kürzer, so wie Schlaf. Allgemein ist es natürlich sinnvoll dass die Note nicht nur von einer Prüfung abhängt, das senkt den Druck und man hat mehr Chancen aber man muss durch die Woche auch mehr Zeit investieren. Ich verbringe also viel Zeit in der Bibliothek so wie mir scheint alle Studenten hier oder einfach zuhause, wo ich mit meinen Mitbewohnerinnen meist zusammen im Wohnzimmer lerne.

Trotz des hohen Aufwands machen die Kurse aber Spaß, die Professoren sind da ein großer Faktor. Alle meine Professoren sind hoch engagiert und legen großen Wert auf Mitarbeit während der Vorlesung. Manche sind dazu noch witzig und super nett, das macht die Sache natürlich um einiges angenehmer. Im Großen und Ganzen gefallen mir meine Kurse Strategic Management und International Environment of Business vom Prof her am besten und thematisch gesehen Corporate Relations and Responsibilities. Der Organizational Behaviour Kurs ist nicht mein Favorit, obwohl die Thematik nicht uninteressant ist. Das lass ich jetzt mal so stehen.

Vor den Midterms muss man keine Angst haben, das sind weitestgehend 20-40 Multiple Choice Fragen, die Antwort steht also schon da und ein bis zwei Kurzantwort Fragen. Wenn man sich einigermaßen vorbereitet hat kann man die more or less erfolgreich mitschreiben. Ich habe erst eine Note zurück und damit war ich sehr zufrieden, also mal sehen was die anderen so bringen.

Bei den Gruppenarbeiten bin ich noch gespannt. In Strategic Management werden wir ein simuliertes Unternehmen führen und Entscheidungen treffen müssen und gegen die anderen Gruppen im Kurs arbeiten. Da steht glaube ich eine Menge Arbeit an aber das ist natürlich auch eine interessante Sache und mal etwas anderes als nur zuhören.

Aber wie immer, kann man ja nicht nur studieren! Dafür ist Kanada viel zu interessant und deswegen bin ich über das kanadische Thanksgiving in die Rockies gefahren mit 6 Freunden. Insgesamt waren ungefähr 5 Autos mit international Business Studenten vollgepackt in den Rockies unterwegs an dem Wochenende und wir haben die Berge aufgemischt. Wenn ihr nach Kanada kommt, sollten die Rockies GANZ OBEN auf der Buckelist stehen. Ich habe noch nie so tolle Landschaften und vor allem so türkises Wasser gesehen! Von Victoria aus sind wir mit der Fähre nach Vancouver übergesetzt und abends am ersten Ziel in Jasper angekommen. Die Rockies hatten uns in ihren Bann gezogen. Dort im Hostel war es sagen wir mal sehr einfach. Aber tolle Leute! Wir haben mit Altersgenossen aus aller Welt am Lagerfeuer gesessen und den ganzen Abend gequatscht. Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Lake Louise. Auf dem Weg dorthin ist allerhand zu sehen! Am besten haben mir die Athabasca Falls gefallen und wären wir etwas früher dran gewesen hätten wir sogar noch eine Gletschertour machen können. Ansonsten gibt es überall süße Bergseen mit kleinen Inseln drauf und gigantische Berge und Felsen.

Nach einer kurzen Nacht in Lake Louise sind wir mit der Gondel auf einen Berg und standen zum ersten Mal diesen Winter im Schnee! Unser Ziel war es einen Bären zu sichten, leider ohne Erfolg. Dafür war der Ausblick umso schöner. Dann ging es weiter zum eigentlichen Lake Louise und der ist einfach traumhaft! Türkises Wasser eingebettet zwischen beschneiten Felskolossen. Dort konnte man einen kleinen Pfad raufwandern um die ganze Geschichte von oben zu betrachten und das war ein atemberaubender Anblick! Von da aus sind wir zu einem meiner Meinung nach noch schönerem See gefahren: Moraine Lake, der ist ein bisschen kleiner und hat genau so tolles Wasser. (übrigens echt kalt, wir haben die Badepläne relativ schnell aufgegeben)

Unsere letzte Etappe war Banff, eine super coole Stadt! Dort haben wir dann auch gleich 2 der anderen Austauschstudenten Autos getroffen und abends zusammen die Stadt unsicher gemacht. Der nächste Tag war dann Abreisetag, einige kurze Stops am größten See in den kanadischen Rockies, Lake Minewanka, und den Takakkaw Falls haben wir noch gemacht, aber dann hieß es bis 7 Uhr morgens in Vancouver zu sein um die erste Fähre zu bekommen, schließlich gibt es ja auch noch die Realität in der man dienstags zur Uni muss. Nach 2400 km hat uns die Bergwelt wieder entlassen und wir sind glücklich, müde und vor allem sehr beeindruckt wieder in Victoria angekommen und der Unialltag mit 2 Midterms hatte uns wieder.

Zeit vergeht übrigens wie im Flug! Ich konnte meinen Augen kaum trauen als ich das Datum von meinem letzten Post gesehen habe.

Bilder vom Rockies Trip gibt’s auf meinem Instagram Account vika_vs!

Der wunderschöne Moraine Lake

Viktoria van Stegen zuletzt bearbeitet am 21.10.2015